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Ernte der Kaffeebohnen
Ernte der Kaffeebohnen - Bildrechte: Sol Caribeño
Getränke

Kaffeegenuss ohne Reue: Fair Trade oder Direct Trade?

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Nachhaltigkeit und globale Handelsgerechtigkeit sind keine reinen „Buzzwords“: Nach einem kurzzeitigen Rückgang im ersten Jahr der Corona-Krise gab es 2021 wieder ein Umsatzplus für fair gehandelte Produkte – und das Bewusstsein der Verbraucher*innen für die Einhaltung von Mindeststandards bei Erzeugern von Lebensmitteln wie Schokolade oder Saft steigt weiter.

Auch die Zeiten, in denen man für extra billigen Kaffee auch mal die holländische Grenze überquerte, sind weitestgehend vorbei – nicht nur durch Corona: Gerade bei einem treuen Alltagsbegleiter wie Kaffee möchten immer mehr Menschen mit gutem Gewissen genießen. Dabei ist es inmitten von Siegeln, Zertifikaten und Begriffen wie Fair Trade oder Direct Trade gar nicht so einfach, den Überblick zu bewahren. Um eine bewusste Entscheidung treffen zu können, lohnt es sich, die unterschiedlichen Konzepte genauer zu betrachten.

Was bedeutet Fair Trade?

Der Begriff steht generell für Waren, die unter fairen Bedingungen produziert und gehandelt werden und dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit verfolgen. Um das offizielle Siegel der Organisation TransFair zu erhalten, müssen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Zusammenschluss zu demokratisch organisierten Kooperativen, gerechte Löhne, vernünftige Arbeitsbedingungen sowie der Verzicht auf umweltschädliche Produktionsmethoden.

Nachdem fair gehandelte Produkte seit einigen Jahren einen wahren Boom erleben, gibt es inzwischen allerdings zahlreiche weitere Initiativen, die den Verbraucher*innen mithilfe von eigenen Siegeln ein gutes Gefühl vermitteln wollen. Für welche Prinzipien jedes Siegel im Einzelnen steht, ist dabei allerdings nicht immer klar erkennbar.

Auch die Überprüfung der Einhaltung der Kriterien ist nicht immer transparent und unabhängig. So gibt es Hersteller, die die eigenen Initiativen schlichtweg selbst prüfen oder Auditoren einschalten, die in ihrem Auftrag agieren.

Doch das ist nicht die einzige Kritik: Gerade in Bezug auf Kaffee ist es oft so, dass Fair Trade-Kaffeebauern nicht wesentlich mehr verdienen als im konventionellen Handel, da der aufgerufene Mehrpreis nicht in gleicher Höhe bei ihnen ankommt. Und auch hinsichtlich der Qualität eines Kaffees sagt ein solches Siegel letztlich nichts aus.

Ist Direct Trade die bessere Alternative?

Schon die Bezeichnung macht deutlich: Hier geht es um den direkten, persönlichen Kontakt zwischen Herstellern und Kaffeebauern. Dabei ist Direct Trade kein eingetragenes Markenzeichen oder offizielles Siegel, sondern vielmehr Ausdruck der Verpflichtung zu einer bestimmten Form der Zusammenarbeit ohne Zwischenhändler oder weitere Umwege. Dazu gehören regelmäßige Besuche auf den Kaffeeplantagen ebenso wie faire Bezahlung, sichere Zukunftsperspektiven und ein kontinuierlicher Austausch.

Dies gilt insbesondere für besonders hochwertigen Kaffee: „Wir wollen die Menschen, die die wichtigste Grundlage für unseren Kaffee liefern, persönlich kennen und sicher sein, dass es ihnen und ihren Familien gut geht“, sagt Rodan Angcaya. Als Geschäftsführer der norojo GmbH vertreibt er die neue Kaffeemarke Sol Caribeño im deutschsprachigen Raum und ist von dem Prinzip überzeugt: „Das Ergebnis von Direct Trade ist Kaffee mit verlässlich hoher Qualität und authentischem Flair.“

Denn nicht nur die Kaffeebauern profitieren von dieser Form der Zusammenarbeit: Im Gegensatz zu Kaffee mit Fair Trade-Siegel kommt der Rohkaffee hier nicht von vielen verschiedenen Lieferanten mit teilweise deutlichen Qualitätsunterschieden, sondern wird gezielt bei einzelnen Kooperativen eingekauft. So arbeitet Sol Caribeño mit der Finca Fuente Vieja in der Dominikanischen Republik zusammen, die sich neben der fairen Bezahlung der Kaffeebauern auch für weitere soziale Projekte in der Anbauregion einsetzt. Die Marke unterstützt das Engagement zusätzlich, indem für jedes verkaufte Kilogramm Kaffee 1,11 EUR direkt an die Finca gespendet werden.

Ralf Höschler, der für die bewusst langsame und schonende Weiterverarbeitung der Bohnen für Sol Caribeño in der eigenen kleinen Rösterei in Pulheim verantwortlich ist, war auch schon vor Ort in der Dominikanischen Republik. Er ist sicher: „Wer einmal die Bauern und ihre Familien persönlich kennenlernt und ihr tatkräftiges Engagement hautnah miterlebt, will nie wieder etwas Anderes als Direct Trade-Kaffee trinken.“

empress concept GmbH
Justine Otto
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